31.07.2016

Festtagsstimmung beim 9. Steirischen Almlammfest

Wieder rund 4.000 Gäste am Fuße des Hauser Kaibling

Ein Familienfest für Einheimische und Gäste mit vielen Höhepunkten: Rund 4.000 Gäste verbrachten am Sonntag, dem 31. Juli, einen erlebnisreichen Tag beim 9. Steirischen Almlammfest und waren begeistert, als die junge Schäferin Evelyn Zarfl mit der 800 Stück umfassenden Almlämmer-Herde am Festgelände eintraf.

800 Schafe mit Blick Richtung Hauser Kaibling Talstation und Ramsau am Dachstein.

Bei freiem Eintritt startete das Programm bereits am frühen Vormittag mit einem ökumenischen Wortgottesdienst, dem sich die offizielle Eröffnung des 9. Steirischen Almlammfestes anschloss. Danach spielte die Marktmusikkapelle Haus im Ennstal zu einem zünftigen Frühschoppen auf. Gegen Mittag trieb Schäferin Evelyn Zarfl die Schafherde direkt zum Festgelände. Für die musikalische Umrahmung sorgten die „Wetterloch Blos“ und die „VIP Girls“.

Über ein besonderes Programm rund um Ponyreiten, Schminken, Basteln, einer Hüpfburg und vieles mehr durften sich die kleinsten Besucher des Almlammfestes erfreuen.

Der Höhepunkt: Schäferin Evelyn Zarfl zog mit ihrer Schafherde ins Festareal am Fuße des Hauser Kaiblings ein. Alle Gäste erfreuten sich des schönen Anblickes, als Schäferin Evelyn Zarfl mit ihrer großen Schafherde, viel Ruhe, Geduld und Liebe zu den Schafen ausstrahlend, von den Höhen des Hauser Kaibling über den Zielhang der FIS-Abfahrt talwärts zog. Die rund 4.000 Gäste – es waren auch viele Sommertouristen mit dabei – waren begeistert und strahlende Kinderaugen verfolgten das Spektakel. Schäferin Evelyn hütet mit Unterstützung ihres Freundes Philipp und Praktikant Florian über 800 Schafe und Lämmer hoch oben auf dem Hauser Kaibling. Dort pflegen und beweiden die „Paarhufer“ von Juni bis September die Almen und Skipisten und helfen mit, dass diese nicht verwildern. Dazu Arthur Moser, Geschäftsführer vom Hauser Kaibling: „Die Schafe pflegen unsere Pisten ökologisch und bieten dem Sommer-Gast am Hauser Kaibling zudem ein besonderes Erlebnis“!

Kulinarische Höhepunkte rund ums Ennstal-Lamm. Zu Mittag wurden die Köstlichkeiten rund um das Ennstal-Lamm präsentiert. Im Jänner 2013 wurde die Region als GENUSS-REGION ausgezeichnet. Ein Zeichen dafür, dass das angebotene „Ennstal Lamm“ höchste Qualität besitzt.


Hans Stabauer, Gründer der BBQ World Assocciation und Coach der AMA-Grilltrainer, grillte das Beste vom Lamm: Spareribs, Burger, Braten vom Hals, Kotelette, Schulter und Keule im Ganzen. Den ganzen Tag über konnten die Besucher des Almlammfestes Köstlichkeiten rund ums Lamm und regionale Spezialitäten der Ennstaler Bäuerinnen genießen. Die Landjugend präsentierte steirische Weine und verschiedenste Fruchtsäfte.

Dazu boten verschiedenste Aussteller ihre Erzeugnisse rund ums Schaf an. Am Nachmittag fand zudem eine Verlosung mit tollen Preisen statt. So gab es zum Beispiel eine Kinder-Saisonskikarte 2016/2017, eine Sommercard 2017, einen Gutschein für ein Almlamm und auch Erwachsenen-Skier sowie vieles mehr zu gewinnen.

Neue Schäferin am Hauser Kaibling: Evelyn Zarfl

Das Almlammprojekt am Hauser Kaibling ging heuer mit einer neuen Schäferin in die bereits neunte Saison: Evelyn Zarfl ist 24 Jahre jung, stammt aus Obdach im benachbarten Murtal und ist angehende Schafbäuerin. Mit dem Almauftrieb am 8. Juni auf den Hauser Kaibling übernahm sie die Verantwortung für rund 800 Schafe. Die Tiere beweiden im Zuge des Almlammprojektes den ganzen Sommer über Alm- und Pistenflächen. Dieses EU-LEADER-Projekt stiftet sowohl landwirtschaftlichen als auch touristischen Nutzen. Die Schladminger Tauern-Seilbahn bringt täglich Gäste auf den Hauser Kaibling, die dort mit etwas Glück der Schäferin und ihrer Herde begegnen.

Die Verbundenheit von Evelyn Zarfl zu den Tieren liegt nahe, wuchs die Studentin der Agrarwissenschaften doch auf einem kleinen Milchviehbetrieb in Obdach auf. Das Thema ihrer Magisterarbeit war der Grundstein für den Kontakt mit Walter Schmiedhofer, Obmann der GenussRegion Ennstal Lamm, welcher der zukünftigen Schafbäuerin sofort seine Unterstützung zusagte. Dieses Kennenlernen war auch die Basis für das Engagement der neuen jungen Schäferin am Hauser Kaibling.

Das Projekt: Schafherde pflegt Skipisten

„Das Almlammprojekt wurde im Jahr 2008 ursprünglich als EU-LEADER-Projekt gestartet und konnte sich ausgezeichnet entwickeln. Es vernetzt die Interessen von Kooperationspartnern aus verschiedenen Wirtschafts- und Lebensbereichen. Im Fokus steht ein qualitativ hochwertiges Produkt zu erzeugen – das Ennstal Lamm. Gleichzeitig wird die Almlandschaft ökologisch gepflegt, die Artenvielfalt erhalten und ein Zuwachsen verhindert", erklärt Walter Schmiedhofer. Arthur Moser, Geschäftsführer der Hauser Kaibling Seilbahn, betont: „In puncto Pistenpflege leisten die Schafe Großartiges: Die Pistenflächen werden natürlich gedüngt und durch die Bewegung der Herde befestigt. Das verhindert Erosion, erspart den Einsatz schwerer Maschinen und schont die Umwelt.“

Bevor die Schafe ihre Sommerfrische antreten dürfen, werden sie gewogen, registriert und einem strikten Gesundheitscheck unterzogen.

Die rund 800 Schafe fressen während einer Weideperiode 1 Million Kilo wertvolles Gras, schmackhafte Almkräuter und Blätter von Sträuchern am Hauser Kaibling. Dementsprechend ist die Rückdüngung, die die Pistenflächen sorgfältig re-neutralisiert und durch die ständige Bewegung der Herde befestigt.

Auch aus ökologischer Sicht bietet das Leaderprojekt für alle etwas. Zum einen schafft es für die rund 800 Schafe eine außerordentlich hochwertige Lebensgrundlage und dadurch erstklassige Schafprodukte und gleichzeitig kann damit Energie gespart und die Umwelt geschont werden. „Durch die Bewirtschaftung der Pistenflächen durch Schafe fallen für die Hauser Kaibling Seilbahn um bis zu 50 Prozent weniger Pflegekosten sowie Energiekosten im Sommer an. Die enorme Reduktion an Dünger und der Einsatz von schweren Maschinen reduzieren nicht nur die Kosten sondern schonen auch die Umwelt“, so Arthur Moser, Geschäftsführer der Hauser Kaibling Seilbahn.

Vorrangiges Ziel dieses Projektes ist es, ein qualitativ hochwertiges Produkt zu erzeugen, die Almen und Pisten mit Schafen ökologisch zu „pflegen“, so offen zu halten und die enorme Artenvielfalt auf der Alm zu erhalten, dies auch touristisch zu nutzen und nicht zu Letzt soll dieser Almauftrieb auch den Bauern einen Nutzen bringen!

Das Forschungszentrum Raumberg-Gumpenstein führt begleitend ein wissenschaftliches Forschungsprojekt durch, wo die Auswirkungen der Weidehaltung auf den Pflanzenbestand im Gebiet sowie auch auf die Tiere (Zunahme, Fleischqualität) untersucht werden.

Schaferlebnisse auf dem Hauser Kaibling

Schafe hautnah erleben können Gäste auf dem Hauser Kaibling in verschiedenen Varianten. Mit der Schladminger Tauern-Seilbahn (inkludiert im Angebot der Schladming-Dachstein Sommercard) gelangen Wanderer direkt auf das Senderplateau in eine Seehöhe von 1.870 Metern. Unmittelbar neben der Bergstation beginnt der Schafsinn-Rundweg, der interessante Informationen rund um das Almlammprojekt und viele Abenteuer für die ganze Familie bietet. Die umliegenden Hütten sorgen für das leibliche Wohl – unter anderem mit regionalen Almlammprodukten.