Almlammprojekt am Hauser Kaibling

Schäfer und Schafe wandern gemeinsam über den Grat, während die Morgensonne die umliegenden Berge in goldenes Licht taucht. | © Hauser Kaibling

Über 800 Schafe auf den Sommerpisten

Was ist das Almlammprojekt?

Am Hauser Kaibling verbringen jedes Jahr über 800 Schafe ihre Sommerfrische auf den saftig grünen Almwiesen des steirischen Genussbergs. Mit dem 2008 ins Leben gerufenen Almlammprojekt, das ursprünglich als EU-LEADER-Initiative startete, wurde ein Erfolgsmodell geschaffen, das Tradition, Natur und Qualität miteinander verbindet. Ziel ist es, mit dem „Ennstal Lamm“ ein hochwertiges, regionales Produkt zu erzeugen und gleichzeitig die Almlandschaft nachhaltig zu pflegen. Die Schafe verhindern das Zuwachsen der Almflächen, fördern die Artenvielfalt und tragen so wesentlich zur ökologischen Balance in den Alpen bei.
Eine dichte Schafherde erstreckt sich über die Wiese, im Hintergrund erheben sich die markanten Gipfel des Dachsteinmassivs. | © Eva-Maria Nagl
Kinder bei der Schafherde in Wollis Bergabenteuer | © René Eduard Perhab
Almschafe grasen auf einer saftigen Almwiese am Hauser Kaibling, während Schäfer die Herde begleiten. | © Eva Maria Nagl
Almschafe grasen auf einer saftigen Almwiese am Hauser Kaibling, während Schäfer die Herde begleiten. | © Eva Maria Nagl
Schafe streicheln im Streichelzoo am Hauser Kaibling. | © KLZ/ Pajman
Zahlreiche Schafe weiden auf einer grünen Almwiese am Hauser Kaibling mit Blick ins Ennstal und die umliegenden Berge. | © Verein Schaferlebnis

Der Anfang

des Almlammprojekts

Mit dem Auftrieb von mehr als 800 Schafen auf den Hauser Kaibling setzten der Schaf- und Ziegenzuchtverband gemeinsam mit den Hauser Kaibling Bergbahnen im Jahr 2008 neue Impulse für eine nachhaltige Landschaftspflege. Ziel war es, Alm- und Pistenflächen gezielt zu beweiden, wissenschaftlich zu begleiten und gleichzeitig einen touristischen Mehrwert zu schaffen.

Die Schafhaltung hat in Österreich und besonders im Bezirk Liezen eine lange Tradition. Doch der Rückgang landwirtschaftlicher Betriebe, steigende Kosten und Personalmangel führten dazu, dass viele Almen nicht mehr genutzt wurden. Das Ergebnis: Verbuschung und Zuwachsen durch Sträucher und Bäume. Zusätzlich drängt durch die Klimaerwärmung die Waldgrenze immer weiter nach oben. Das Almlammprojekt setzt hier bewusst an, um diese Entwicklung zu stoppen und die Kulturlandschaft langfristig zu erhalten.

Die Umsetzung

Sommerfrische für 800 Schafe

Um dieser Herausforderung entgegenzuwirken, gründete der Steirische Schafzuchtverband gemeinsam mit Partnern wie der Gemeinde Haus im Ennstal, den Hauser Kaibling Bergbahnen, dem LFZ Raumberg-Gumpenstein und der Agrarbezirksbehörde Stainach das Almlammprojekt.

Bereits Anfang Mai beginnt für den Schäfer die Saisonvorbereitung. Beim Auftrieb werden alle Tiere registriert, gewogen, entwurmt und tierärztlich kontrolliert. Danach verbringen die Schafe rund 120 Tage Sommerfrische auf den Almflächen – insgesamt fressen sie dabei über 1 Million Kilogramm Gras, Almkräuter und Blätter. Mit einem Gesamtgewicht von rund 40.000 kg leisten sie so einen wichtigen Beitrag zur Pflege der Bergwiesen.

Die vielseitige Futterzusammenstellung wirkt wie ein „Kuraufenthalt am Berg“: Die Tiere sind gesund, entwickeln sich bestens und liefern hochwertiges Fleisch. Über das Ennstaler Schafbauernzentrum wird das Ennstal Lamm professionell vermarktet – ein Produkt, das für Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit steht.

Schäfer und Wanderer begleiten eine große Schafherde über einen felsigen Bergrücken mit beeindruckendem Panorama. | © ServusTV / Brigitte Kornberger
Viele Schafe in verschiedenen Fellfarben ziehen über eine grüne Bergwiese, im Hintergrund ein Speicherteich und Wälder. | © ServusTV / Brigitte Kornberger

Ökologische Pistenpflege

Nachhaltige Weide statt schwerer Maschinen

Neben den Almflächen beweiden die Schafe auch die Pisten der Hauser Kaibling Bergbahnen. Dadurch übernehmen sie eine besonders umweltfreundliche Form der Pistenpflege: Der Einsatz schwerer Maschinen wird reduziert, die Natur geschont. Das LFZ Raumberg-Gumpenstein begleitet die Herde wissenschaftlich und untersucht die Auswirkungen auf Pflanzenbestand, Gewichtszunahmen und Fleischqualität.

Bergschäfer/in am Hauser Kaibling

Der schönste Arbeitsplatz der Welt – mit 800 flauschigen Kollegen

Für den/die Bergschäfer/in bedeutet der Sommer am Hauser Kaibling nicht nur Arbeit, sondern auch Leben im Einklang mit der Natur. Täglich begleitet er oder sie rund 800 Schafe über die Almwiesen, sorgt für ihre Gesundheit und achtet darauf, dass die Tiere die Hänge optimal beweiden.

Die Herde übernimmt so wichtige Aufgaben für die Landschaftspflege und Artenvielfalt, während der Schäfer als Hüter und Begleiter den Rhythmus der Alm bestimmt. Für Besucher wird dieses Miteinander spürbar: Beim Wandern trifft man die Schafe oft hautnah, hört den Glockenklang und bekommt einen authentischen Einblick in das traditionsreiche Leben eines Schäfers – ein Erlebnis, das am steirischen Genussberg unvergesslich bleibt.

Almschafe grasen auf einer saftigen Almwiese am Hauser Kaibling, während Schäfer die Herde begleiten. | © Eva Maria Nagl

Entdecke unsere Schaferlebnisse

am höchsten Berg der 4-Berge-Skischaukel Schladming